Dario Cologna – Rücktritt zwischen Schatten und Licht

@ Luzerner Zeitung

Mit Dario Cologna tritt einer des erfolgreichsten Schweizer Athleten aller Zeiten zurück: der Graubündner hat in seiner Karriere als Langläufer vier olympischen Titel gewonnen, vier Mal den Skitour, mehrmals auch die Weltcup, ist Weltmeister geworden und eine Ikone des Schweizer Sports – zugleich mit Simon Ammann, Roger Federer oder noch Nicola Spirig.

Nicht destotrotz bleibt Cologna für die Öffentlichkeit ein bisschen weniger bekannt als z.B. Stan Wawrinka, der dreimälige Grand-Slam-Gewinner und in der Deutschschweiz deutlich weniger bekannt als Simon Ammann, der trotzdem wie er vier Mal in der Olympia gewonnen hat. Woran liegt das?

Es ist tatsächlich erstaunlich – und das habe ich v.a. als Romand gemerkt -, dass es relativ wenig über den Rücktritt von Cologna berichtet wird. Das liegt vor allem an die Bescheidenheit von Cologna selber, der nie ein sehr grosser Fan von der Medienübung gewesen ist. Wenn Cologna sich auf der SRF oder bei anderen Medien ausspricht, wirkt er immer etwa nüchtern und zurückhaltend, fängt immer seine Sätze mit « Ja, … ». Das ist nicht besonders bemerkenswert und kann kaum die Geiste prägen wie Federer, der fliessend vier oder fünf Sprachen spricht.

Also was? Wird Cologna sofort nach seinem letzten Rennen auf der nationalen Ebene vergessen werden? Natürlich nicht. Grosse Helden wie er sterben nie. Aber PSUCHE findet es ein bisschen schade, dass man von der Bekanntheit von Cologna in den letzten (zehn) Jahren bei Swiss Ski nicht mehr profitiert hat, um Langlauf in der Schweiz mehr zu fördern. Denn hinter Cologna stecken nicht so viele junge und frische neue Langläufer*innen, die bald auf der Weltbühne auftreten könn(t)en…